Wie bereits berichtet konnte Joe (ein Freund aus Ungarn, der ebenfalls ein Auslandssemster in Turku absolviert) Freitickets für die Fähre nach Stockholm ergattern. Einziger Haken an der Sache - der Aufenthalt im Hafen von Stockholm währte nur knapp eine Stunde und war damit zu kurz um das Schiff zu verlassen...
Früh morgens traf sich unsere internationale Reisegruppe im Hafen von Turku - Joe`s Freunde aus Indien, Pakistan, Vietnam und Südkorea waren mit von der Partie. Während die Sonne sich noch nicht gegen die dicke Wolkendecke durchgesetzt hatte, kämpfte sich unsere Fähre "Amorello" durch den vereisten Hafen von Turku. Auf dem Weg zu den Aland-Inseln hieß es den Schären-Archipel zu durchqueren. Dabei hatte man lange Zeit den Eindruck sich eher auf einem See mit vielen Inseln und Halbinseln zu befinden, als auf dem Meer.
Langsam vergrößerte sich der Abstand zwischen den Inseln, doch das Meer war abgesehen von der schmalen Fahrtrinne der Schiffe weiterhin vereist und man war eher an eine Arktisexpedition als an einen Tagesausflug auf einer Fähre erinnert.
Mit größerer Entfernung zum Festland wurde die Eisdecke schließlich immer dünner und die Sonne kämpfte sich erfolgreich durch die Wolken. Nach dem Zwischenstopp in Mariehamn (Aland-Inseln) bewegte sich die Fähre kurz auf offener See, ehe wir die Schärenlandschaft an der Ostküste Schwedens durchquerten.
Stockholm und seine Vororte konnten wir zwar nur bei Nacht kennen lernen, aber wie sich das Schiff scheinbar lautlos durch den stockfinsteren Kanal vorbei an Häusern und Siedlungen bewegte war eindrucksvoll genug. Im Hafen von Stockholm bestaunten wir von weitem die Innenstadt und wunderten uns über den nahe gelegenen Schihügel samt Flutlichtanlage.
Die Rückfahrt verbrachten wir dann unter Deck - teils im Duty-Free-Shop, teils in unseren Kabinen und auch im sogenannten Fun-Klub. Zuerst wurde dort klassische Tanzmusik geboten und nicht zuletzt der Altersschnitt des Publikums ließ Ähnlichkeiten zu Traumschiff aufkommen. Das spätere Programm einer Latino-Band mit Salsa-TänzerInnen konnte da schon eher für Stimmung sorgen.
Diese erste Bekanntschaft mit der baltischen See und Schweden endete etwas unromantisch montagfrüh im windig-verschneiten Turku, wird aber sicher nicht die letzte dieser Art gewesen sein.
Weitere Fotos:
http://picasaweb.google.com/118020331722394377648/StockholmFahre#
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